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Die Sterne vom Himmel holen im Kunst- und Ittinger Museum

Drohnenschaufliegen mit Marlon Tanner und Vortrag von Helga Rietz über das Spiel der Schwerkraft.

In der Nacht vom 12. auf den 13. August ist es wieder soweit: Das Kunstmuseum Thurgau lädt ein zum traditionellen Sternschnuppenschauen. Die Wartezeit bis zur vollständigen Dunkelheit wird überbrückt mit einem Programm zum LOOP von Bildstein | Glatz: Zuerst zeigt der Schweizermeister im Drohnenfliegen, Marlon Tanner, wie die achterbahnförmige Installation aus Pilotensicht erlebt wird, und anschliessend erläutert die Wissenschaftsjournalistin Helga Rietz, was mit dem menschlichen Körper beim Achterbahnfahren so alles passiert.

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Jedes Jahr am 12. August treffen sich Sternguckerinnen und Sterngucker im Kunstmuseum Thurgau, um im Kreuzgarten gemeinsam nach Sternschnuppen Ausschau zu halten. In dieser Nacht erreicht der sogenannte Perseidenschauer sein Maximum, sodass bei gutem Wetter pro Stunde bis zu 100 Sternschnuppen gesichtet werden können.

Begleitet wird das Sternschnuppenschauen jeweils von Veranstaltungen. Dieses Jahr sind sie inspiriert vom LOOP von Bildstein|Glatz, der seit Mai 2017 vor der Kartause Ittingen steht. Der Abend beginnt um 19.30 Uhr vor der Installation mit einem Drohnenschaufliegen des Schweizer Meisters im Drohnenfliegen 2018, Marlon Tanner. Er lässt sein Fluggerät waghalsig in der unendlichen Schleife kreisen, was das Können des versierten Piloten bis aufs Äusserste fordert. Die mit der Bordkamera aufgenommenen Bilder geben einen Eindruck davon, wie es wäre, wenn der LOOP mit einem wie auch immer gearteten Fahr- oder Flugzeug befahren werden könnte.

Um 21 Uhr gibt die Wissenschaftsjournalistin der NZZ, Helga Rietz, Einblick in die Auswirkungen der Schwerkraft auf den menschlichen Körper. Unter dem Titel "Vom Spiel mit der Schwerkraft" philosophiert sie über die Gründe, warum Menschen immer wieder versuchen, den Alltag und die Schwerkraft durch rasante Beschleunigung zum Beispiel in Achterbahnen aufzuheben. Sie fragt danach, wo diese Suche nach den Extremen begann und wohin die Entwicklung führt.

Anschliessend wird im stimmungsvollen Kreuzgarten bei Fruchtbowle und angeregten Gesprächen gemeinsam nach den glühenden Tränen des heiligen Laurentius Ausschau gehalten.

Der Anstoss zu dieser jährlichen Veranstaltung gab der Künstler Olaf Nicolai mit seiner Arbeit „Welcome to the Tears of St. Lawrence“, mit der er die Menschen einlädt, aktiver und genauer hinzuschauen. Wichtig ist ihm dabei, das Schauen zu einem gemeinsamen Ereignis werden zu lassen. Ursprünglich für die Biennale in Venedig konzipiert, wird die Arbeit seit 2009 dauerhaft im Kunstmuseum Thurgau gezeigt und jährlich mit einem gemeinsamen Sternenschauen realisiert. In ihrem Titel bezieht sich die Arbeit auf den heiligen Laurentius, den Kirchenpatron der Kartause Ittingen. Da der Perseidenschauer zeitlich mit dem Fest des christlichen Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, wird das Himmelsphänomen auch die „Tränen des Laurentius“ genannt. Die Sternschnuppen wurden als die glühenden Tränen des Heiligen gedeutet, der gemäss Legende als Märtyrer auf einem Rost über dem Feuer zu Tode gefoltert worden war.

Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Der Eintritt ist frei. Das Kunstmuseum Thurgau und das Ittinger Museum sind am 12. August durchgehend bis zum Ende der Veranstaltung offen. Es besteht die Möglichkeit, vor oder nach Drohnenflug und Vortrag die Ausstellungen „Pinsel, Pixel und Pailletten – Neue Malerei“, "Thurgauer Köpfe – Frauen erobern die Kunst" und „Thurgauer Köpfe – Ein Bankierssohn pflügt um“ zu besichtigen.

Veranstaltungsort

Kartause Ittingen
8532 Warth

Allgemeine Angaben

Tel. Tel. +41 58 345 10 60
sekretariat.kunstmuseumNULL@tg.ch
http://www.kunstmuseum.ch

Organisation

Kunstmuseum Thurgau