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Roesch-Tanner, Margrit (1880 – 1969)

geb. 1880 in St. Gallen, gest. 1969 in Diessenhofen
Margrit Tanner wurde als Tochter der Stickereifabrikantenfamilie August und Johanna Tanner geboren. Für sie muss schon früh klar gewesen sein, dass sie eine künstlerische Laufbahn einschlagen werde. Ab 1896 besuchte sie die École des Beaux-Arts in Genf. Mehrfache Auszeichnungen künden von ihrem Talent. Ab 1900 nahm sie einige Zeit Zeichenunterricht bei Hermann Gattiker (1865–1950) an der Kunstgewerbeschule Zürich. Nach dem Tod ihres Vaters rundete sie ihre Ausbildung 1908–1911 mit dem Besuch in der Debschitz-Schule ab, einem Lehr- und Versuchsatelier für freie und angewandte Kunst in München. Gemeinsam mit Hanni Bachofner eröffnet sie dann in St.Gallen eine “Kunstgewerbliche Werkstatt”, in der die beiden neben Metallarbeiten und Porzellanmalereien auch Unterricht für Kinder und Erwachsene anboten.
1911 heiratete Margrit Tanner den Künstler Carl Roesch und zog nach Diessenhofen. Zusammen mit ihrem Mann reiste sie mehrfach nach Paris, und 1913 traten beide dem neu gegründeten Schweizerischen Werkbund bei, einer Organisation, die mithilfe von Kunsthandwerk das Leben umfassend verändern wollte. Margrit Roesch-Tanner und Carl Roesch sind beide an der 1. Schweizerischen Werkbundausstellung 1918 in Zürich vertreten, sie mit einer kunsthandwerklichen Arbeit, er mit raumfüllenden Gemälden im Eingangsfoyer.
Nach dieser Ausstellung finden sich keine Hinweise auf öffentliche Präsentationen von Werken von Margrit Roesch-Tanner mehr, obwohl sich in ihrem Nachlass zahlreiche Aquarelle finden. Sie stellte ihre schöpferische und organisatorische Tätigkeit ganz in den Dienst der künstlerischen Karriere ihres Mannes. Erst nach ihrem Tod 1969 kam es zu einer kleinen Gedenkausstellung im Kunstverein Frauenfeld. Werke der Künstlerin werden in der Carl und Margrit Roesch-Stiftung im Kunstmuseum Thurgau und in der Ateliersammlung Carl Roesch in Diessenhofen aufbewahrt.

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