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Grieder, Friedel (1890 – 1980)

Friedel Grieder, 1963

geb. 1890 in Bottmingen, gest. 1980 in Willisdorf
Friedel Grieders Namen kennt heute kaum mehr jemand, doch ihre Plastiken im Seeburgpark, im Dreispitzpark und am Wehrlischulhaus in Kreuzlingen sind fester Bestandteil des Stadtbildes.
Sie wurde als Ida Schweighauser 1890 in Bottmingen bei Basel geboren. 1913 heiratete sie Ernst Grieder und zog mit ihm 1916 nach Kreuzlingen, wo er ein Transportgeschäft führte. Im Ersten Weltkrieg verlor er sein Vermögen und starb bereits 1927. Vier Jahre später verkaufte Friedel Grieder das Geschäft. Von ihren drei Kindern verstarb eine Tochter kurz nach der Geburt und eine zweite mit zwölf Jahren. Aufgrund dieser Schicksalsschläge kam Friedel Grieder in psychologische Behandlung.
In der Kunsttherapie erkannte ein Arzt ihr künstlerisches Talent und machte 1929 Hans Gisler (1889–1969) von der ETH Zürich auf Grieder aufmerksam. So besuchte die angehende Künstlerin im Alter von 39 Jahren Kurse in Aktzeichnen und Modellieren bei Gisler. 1931 eröffnete sie ihr Atelier in Kreuzlingen und wurde als erste Frau Mitglied der grenzüberschreitenden Künstlervereinigung “Der Kreis”, mit der sie 1932 zum ersten Mal ausstellte.
Grieder unternahm Studienreisen nach Florenz, Rom und Berlin, wo sie auch den Bildhauer Georg Kolbe (1877–1947) kennenlernte. 1933 nahm sie in Paris bei Charles Despiau (1874–1946), einem ehemaligen Schüler von Auguste Rodin (1840–1917), Unterricht, zwei Jahre später bei Ernst Gorsemann (1886–1960) in Bremen. Zurück in Kreuzlingen unterrichtete sie – unter anderem Elsbeth Meyer – und gab kunsttherapeutische Kurse am Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen.
Heute besitzen das Museum Rosenegg, die Kunstsammlung der Stadt Kreuzlingen sowie die Grossnichte der Künstlerin Dokumente und Objekte von Friedel Grieder.

Ausstellungen

Werke