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Dahm, Helen (1878 – 1968)

Helen Dahm, Fotoporträt, 1960er-Jahre, Fotograf unbekannt.

Helen Dahm wird 1878 in gutbürgerliche Verhältnisse hineingeboren. Sie wächst in Kreuzlingen auf und startet ihre ersten Zeichen- und Malstudien mit Landschaftsdarstellungen am Bodensee. Nach dem Konkurs des Vaters zieht die Familie 1898 nach Zürich, wo die Mutter eine Studentenpension eröffnet. Soweit die Mitarbeit in der mütterlichen Unternehmung es zulässt, besucht Helen Dahm die Kunstausbildung.
Ein Stipendium der Winterthurer Familie Ammann-Volkart ermöglicht ihr 1906 den Umzug von Zürich nach München, wo sie ihre Ausbildung intensiviert. Ihre Freundin Else Strantz macht sie hier mit bedeutenden expressionistischen Künstlern bekannt. Der Kontakt mit der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ prägt Helen Dahm stark.
1913 kehrt die Künstlerin mit Else Strantz nach Zürich zurück. Helen Dahm versucht ihren Lebensunterhalt mit Stoffdrucken und Wandbehängen zu verdienen. Zudem beschäftigt sie sich erneut intensiv mit der Malerei. 1919 zieht sie nach Oetwil am See ins Zürcher Oberland. Es kommt in den 30er Jahren zur Trennung von der langjährigen Lebensgefährtin Else Strantz.
1937 verkauft Dahm ihr Haus in Oetwil am See und folgt mit sechzig Jahren (!) der Einladung des Weisen Shri Meher Baba nach Indien. Der spirituelle Meister untersagt der Künstlerin jegliche gewohnte Lebensweisen, auch das Malen. Sich an diese Vorschriften zu halten, fällt Helen Dahm schwer. Erst nach Monaten erhält sie den Auftrag, die Innenwände des Kuppelbaus, das spätere Grabmal des Weisen, mit Malerei auszustatten. Die Künstlerin erkrankt in Indien stark und muss kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in die Schweiz zurückkehren, wo sie sich wieder in Oetwil am See niederlässt.
Ab 1940 entstehen zahlreiche Werke, die sich einerseits mit den früheren bearbeiteten Themen Dahms auseinandersetzen, andererseits nun die Eindrücke der Indienreise aufnehmen.
Mit einer umfassenden Ausstellung 1953 im Helmhaus Zürich wird ihr Werk erstmals als bedeutende künstlerische Position von der schweizerischen Kunstszene wahrgenommen. Darauffolgend erhält sie 1954 als erste Frau den Kunstpreis der Stadt Zürich.
Sie stirbt 1968 im Alter von neunzig Jahren.

Ausstellungen

Werke