Ute Klein, "initial", 2016, Öl auf Leinwand, 200 x 170 cm, Kunstmuseum Thurgau
Herstellungsjahr: 2016
Technik: Öl auf Leinwand
Masse: 200 x 170 cm
Seit 2005 entstehen Ute Kleins grossformatige „Fluss-Bilder" in der Auseinandersetzung mit Farbe deren physikalischen und rezeptionsästhetischen Eigenschaften. Die aufwendig vorbereiteten Leinwände zeugen von mehreren, oft gegenläufigen Prozessen des Schüttens und Verfliessens. In ihnen sind in verschiedener Hinsicht Zeit und Bewegung gespeichert. Die Künstlerin kontrolliert und lenkt einerseits die verschiedenen Faktoren, hat detaillierte Kenntnisse vom Verhalten der verdünnten Ölfarbe in der Kippbewegung und den langen Trocknungsprozessen, andererseits spielen auch Zufall und "Flow" eine grosse Rolle. Für die Rezeption der Gemälde ist das grosse Format wichtig, es ermöglicht die Versenkung in die ausserordentlich ausdifferenzierten Oberflächenstrukturen, die Mikro- und Makrokosmen heraufbeschwören. Denn unwillkürlich beginnt die Vorstellungskraft, mit den sich überlagernden Schichten tiefenräumliche Strukturen zu assoziieren, geologische Schichten, glaziale Landschaften, Vegetation, Meer oder Himmel. Das Interesse an den verschiedenen Widersprüchlichkeiten drückt sich auch in der Übertragung von Fliess- und Schüttbildern auf immobile architektonische Elemente aus, wie sie Ute Klein überdimensional gross in zahlreichen öffentlichen Bauten realisiert hat.
