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François Burland: La Bénichon à St.Tropez

Herstellungsjahr: 2009

Technik: Wachskreide auf Papier

Masse: 115 x 147 cm

«La Bénichon à St.Tropez» – La Bénichon war ursprünglich eine Art Erntedankfest im Kanton Fribourg. Heute hat es seinen religiösen Charakter weitgehend verloren. François Burland zeichnet mit Kreide und Bleistift auf Packpapier in der ihm eigenen Bildsprache eine Art Parodie auf die Kommerzialisierung des traditionellen Festes.
«Berger après la désalpe» – bei Burland reisen die Älpler nach dem Almabtrieb im Flieger nach Saint-Tropez, in die ehemals glamouröse Stadt des internationalen Jet-Sets, der Strände und des Nachtlebens. Von ironischen Textfragmenten durchsetzt werden parolenartig «günstige Reisen für das arbeitende Volk» angeboten. Nach dem Charterflug der Gruyère Air liegt man in traditioneller Tracht unterm Sonnenschirm.
Sich selbst nimmt der Künstler dabei nicht aus: Er reist mit Vorliebe in Wüstengebiete und vertieft sich in die Mystik der nomadischen Tuareg. Daraus entstehen grafische Serien, die sich ganz ironiefrei mit mythologischen Themen auseinandersetzen. François Burlands Werk weist stilistisch eine Nähe zur Art brut auf, ohne dass er selbst als naiver Künstler bezeichnet werden könnte. Er ist Autodidakt, und für seine Grafiken spielt eine abgebrochene Lehre als Fotolithograf vermutlich keine unwesentliche Rolle. Die Bild-Text-Collagen strotzen vor Zitaten aus der publizistischen Vergangenheit. Dabei verbindet er stilistische Elemente der Art brut mit ironischen und gesellschaftskritischen Inhalten. Neben seinen grafischen Arbeiten wurde Burland auch für seine Skulpturen aus Altmetall und anderen Materialien bekannt, die teilweise auch als soziale Projekte entstanden. Als Beispiel sei das utopische Objekt genannt – ein U-Boot in Originalgrösse –, das 2012 im grossen Ausstellungskeller des Kunstmuseums Thurgau zu sehen war.

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