Jabers Markenzeichen sind Menschen- und Tierfiguren mit weit aufgerissenen Augen. Er überzieht die Grundformen der Körper mit Tüchern, die in Gips getränkt sind, sodass expressive Gebilde entstehen, auf denen er mit Acrylfarbe Augen, Münder und Nasen akzentuiert. Die grossen Augen seiner Figuren können als Ausdruck des Schreckens wie auch des Erstaunens gedeutet werden.
Oft beschriftet Jaber seine Objekte mit Zahlen und Buchstaben. Da er aber nur rudimentär lesen und schreiben kann, ist lediglich sein immer wieder auftretender Namenszug als Unterschrift seiner Werke in einen Zusammenhang zu bringen. Auch ob die Zahlen auf das Herstellungsjahr verweisen oder als reine Fantasiebeigaben zu sehen sind, bleibt offen.
Jabers Bilderwelt ist von Figuren belebt, die vielfältige Interpretationen zulassen. Menschen aus dem christlichen Kulturkreis erinnern seine Mutter-Kind-Skulpturen vielleicht an die Jungfrau Maria mit Jesus im Arm, die in dieser rohen und unmittelbaren Gestaltung eine ganz neue, anrührende Variation finden. Ob der biblische Motivkreis dem in Nordafrika aufgewachsenen Künstler aber überhaupt als Anregung diente oder ob nicht viel universeller das Motiv der Mutter mit Kind und damit vielleicht auch die Sehnsucht des Waisen nach einer mütterlichen Beziehung zum Ausdruck kommt, ist den Betrachterinnen und Betrachtern überlassen.
Noch geheimnisvoller bleibt die Bedeutung der doppelköpfigen Figuren. Zeigt Jaber hier jenen Moment, als die Göttin Athena dem Kopf ihres Vaters Zeus entsteigt, oder gestaltet er andere doppelköpfige Fabelwesen aus dem Reich der Mythologie? Dem Geschichtenerzähler ist vieles zuzutrauen, und so scheint es sinnvoll, die Skulpturen als Figuren eines individuellen Puppentheaters zu verstehen, in der ewig gültige Motive des menschlichen Lebens in immer neuer Form inszeniert werden.