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Aus den Tagebüchern von Carl Roesch

Lesung und Kommentare von Dr. Tildy Hanhart im Kunstmuseum Thurgau

Carl Roesch (1884–1979) hat über Jahrzehnte hinweg Tagebuch geführt. Seine genauen Beobachtungen und präzisen Schilderungen geben vielfältige Einblicke in sein Leben und in die Schweizer Kunstszene. Die Kunsthistorikerin Dr. Tildy Hanhart arbeitet bereits seit Jahren an der Transkription der Tagebücher. In einer Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Konstellation 11 – Dietrich & Co." liest und kommentiert sie am 5. März 2020 im Kunstmuseum Thurgau eine Auswahl dieser Texte.

Der in Diessenhofen wohnhafte Roesch gehörte in der Zwischenkriegszeit zu den wichtigen und viel diskutierten Schweizer Künstlern. 1937 konnte er für den Schweizer Pavillon der Weltausstellung in Paris ein grossflächiges Mosaik mit einer Schwingerszene realisieren und mit der Neuerschaffung der Fresken des Renaissancekünstlers Tobias Stimmer am Haus zum Ritter in Schaffhausen hatte er 1939 die Aufmerksamkeit der ganzen Schweiz geweckt.

Der gut vernetzte Roesch kannte auch Adolf Dietrich und organisierte 1942 für diesen eine Ausstellung im Kunsthaus Zürich. Von einem Besuch bei seinem Künstlerkollegen notierte er in seinem Tagebuch: "Sitze Dietrich gegenüber, der arbeitet, einen ausgestopften Vogel neben sich, den er genau abmalt u. zugleich gut in die Landschaft einfügt. Heute spüre ich etwas wie Dämonie vor diesem begabten ‹Mechanismus›. […] Er ist sehr gefestigt, unbeeinflussbar wie ein Stück Natur, das nun gerade malt, wie ein Baum wächst und Früchte trägt."

Die Kunsthistorikerin Tildy Hanhart hat bereits über zwei Dutzend Tagebücher von Carl Roesch transkribiert und dabei eine Vielzahl von Trouvaillen entdeckt. Sie trägt eine Auswahl der interessantesten Erkenntnisse vor und gibt Einblicke in Roeschs Ringen um die eigene Ausdrucksform, präsentiert einige seiner kritischen Kommentare zu Zeitgenossen, aber auch Eindrücke von seinen Reisen nach Paris und Italien.

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms von "Konstellation 11 – Dietrich & Co." im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen. Die Ausstellung beleuchtet Leben und Werk von Adolf Dietrich im Kontext seiner Zeitgenossen und untersucht die bis heute anhaltende Attraktivität seiner Bilder durch Gegenüberstellungen mit Werken von heute arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern.

Das Kunstmuseum Thurgau ist am Tag der Veranstaltung durchgehend von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Veranstaltungsort

Kartause Ittingen
8532 Warth

Allgemeine Angaben

Tel. Tel. +41 58 345 10 60
sekretariat.kunstmuseumNULL@tg.ch
http://www.kunstmuseum.ch

Organisation

Kunstmuseum Thurgau