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Huemer, Franz (1924 – 2012)

Der vorarlbergische Künstler Franz Huemer ist in Österreich als Wurzelschnitzer, als Eigenbrötler und Sonderling bekannt. Dahinter verbirgt sich jedoch ein Mensch, der abseits der etablierten Kunstszene ein unerschöpfliches Universum im Grenzbereich zwischen Kunst und Leben geschaffen hat.
1924 in Altenstadt bei Feldkirch geboren und in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, gelangte Huemer nach dem Krieg in französische Kriegsgefangenschaft, wo er schwer erkrankte und eine Persönlichkeitsspaltung mit religiösen Wahnvorstellungen und Visionen durchlebte. Später entwickelte er eine Methode, um sich willentlich in den Zustand der Ekstase zu versetzen und mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen.
Seither sieht Franz Huemer in Dingen aus der Natur, in Wurzeln, Mauerstücken oder in der Landschaft verborgene Zeichen, Indizien einer anderen Welt, die unter der Oberfläche der sichtbaren Wirklichkeit versteckt sind. Diese Formen entdeckt er in erster Linie in Wurzeln, die er mit nach Hause nimmt. Dort entschlüsselt er sie und macht die neuen Bilder sichtbar, indem er das, was er zu erkennen glaubt, wenn nötig mit dem Messer herausarbeitet und mit feinen Pinselstrichen betont.
So entstehen wundersame Skulpturen, die den Blick freigeben auf minutiös herausgearbeitete, mit mystischen Figuren beseelte Felder, die den Künstler zu neuen Erkenntnissen führen.
Franz Huemer verstarb im Jahr 2012.

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