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Jost-Schäffeler, Marianne (1936)

Eine Karriere als Künstlerin mit den Aufgaben einer Familie in Übereinstimmung zu bringen, gehört zu den grossen Herausforderungen jeder Künstlerin. Der Lebenslauf von Marianne Jost-Schäffeler ist ein Beispiel, wie dies gelingen kann.
1956–1959 besuchte Marianne Schäffeler das Zeichenlehrerseminar in Genf. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Lehrerin an Mittelschulen in Zürich und Frauenfeld. 1958 heiratete sie den Arzt Leonhard Jost und wurde Mutter von vier Kindern. 1968 zogen die Jost-Schäffelers nach Kreuzlingen.
Neben ihrer Tätigkeit als Zeichenlehrerin und Mutter wandte sich Jost-Schäffeler bald der freien Kunst zu. 1958 erhielt sie eine Auszeichnung für den Wandschmuck im Schwesternhaus Platte in Zürich. Ab 1972 war sie Mitglied in der Thurgauer Künstlergruppe und konnte mehrere Kunstaufträge für Werke im öffentlichen Raum realisieren, etwa Wandteppiche in der Kantonsschule Frauenfeld, für die Thurgauer Kantonalbank oder die Berufsschule Kreuzlingen.
Es ist die Suche nach einer eigenen, gegenstandslosen Formensprache, die das ganze Schaffen von Marianne Jost-Schäffeler prägt. Angeregt von den Ideen des Bauhauses und dessen Weiterentwicklungen, sucht die Künstlerin im Spannungsfeld von Geometrie und Naturform ein eigenständiges Ausdrucksrepertoire, das sie in Zeichnungen, grafischen Blättern, in der Malerei aber auch in Schmuckstücken, Plastiken oder Platzgestaltungen anwendet. Künstlerisches Gestalten umfasst bei Jost-Schäffeler ein gleichermassen intuitives wie komponiertes Spiel mit dem allgemeingültigen Ausdrucksvokabular der abstrakten Kunst. Geometrie und Naturform verbinden sich zu überzeitlich gültigen und intuitiv erfahrbaren Kompositionen, in denen das Geheimnis des Seins aufgehoben scheint.

Ausstellungen

Werke