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Egloff, Saskia (1902 – 1994)

Saskia Egloff im Juli 1945, Farbdia © Stiftung Saskia Egloff, Tägerwilen

geb. 1902 Kreuzlingen, gest. 1994 Berg (TG)
Saskia Egloff führte das privilegierte Leben einer höheren Tochter mit allen Vor- und Nachteilen: Als Tochter von Helene Ammann aus Tägerwilen und Landarzt August Egloff begann Elsa Mathilde Saskia Egloff eine Lehrerinnenausbildung in Kreuzlingen, wechselte dann an die Kantonsschule Frauenfeld und erhielt Malunterricht bei der aus Märstetten stammenden Johanna Guhl (1869–1947). Saskia Egloff begeisterte sich für Sprachen und nahm an Bildungsreisen nach Nordafrika, Indien und in die USA teil. Den Spanier, in den sie sich auf einer ihrer Reisen verliebt, durfte sie nicht heiraten. Ebenso wenig war ihr erlaubt, einer Erwerbsarbeit nachzugehen.
1925 begann Saskia Egloff zu fotografieren und hielt Diavorträge beispielsweise im Yacht- und Tennisclub Kreuzlingen oder in der Privatklinik Bellevue. Ab 1940 leitete sie ehrenamtlich das Sekretariat der Sektion Thurgau, See- und Rheintal des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK. Sie dokumentierte dessen humanitäre Einsätze und erhielt auch für Deutschland eine Dreh- und Fotogenehmigung.
Ihre Fotografien legen Zeugnis ab vom Kriegsgefangenenaustausch, der im Januar 1945 zwischen den Deutschen und den Alliierten stattfand, ebenso von der vom Internationalen Komitee des Roten Kreuzes organisierten Heimreise ehemaliger KZ-Häftlinge.
Nach Kriegsende öffnete Saskia Egloff ihr Haus für Intellektuelle, erprobte alternative Lebens- und Glaubensformen wie den Buddhismus und galt als grosszügige und herzliche Persönlichkeit. 1994 starb sie im Pflegeheim Berg.
Heute werden die rund 30 000 hinterlassenen Fotografien und Filme in der Privatstiftung „Nachlass Saskia Egloff" in Tägerwilen aufbewahrt.

Ausstellungen