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Gremli, Elfried (1925 – 2002)

geb. 1925 in Münchwilen, gest. 2002 in Münsterlingen
Elfried Gremli steht beispielhaft für Künstlerinnen, die nahezu in Vergessenheit geraten sind: Sie wurde 1925 in Münchwilen geboren, besuchte den Vorkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich in der Klasse von Walter Binder und machte eine Lehre beim Zürcher Bildhauer Otto Teucher (1899–1994). Anschliessend studierte sie an der École Supérieure des Beaux-Arts in Genf.
In den Thurgau zurückgekehrt, realisierte sie auch Auftragsarbeiten – die heute jedoch nur noch mit Mühe auffindbar sind: Weder an ihrer steinernen Brunnenskulptur in Scherzingen noch an ihrem „Knaben aus Bronze" im Frauenfelder Schulhaus Oberwiesen findet sich ein Hinweis auf die Künstlerin.
Im 1953 erschienen Buch „Die Frau im Thurgau" beendete sie einen kurzen Text über ihr Tun mit dem Absatz: „Als Frau in diesem Berufe musste ich von unverständigen männlichen Kollegen schon manch spöttische Bemerkung über mich ergehen lassen, wonach eine Frau zu schöpferischem Schaffen nicht bestimmt sei. – Ob Mann, ob Frau, äussert sich in der Kunst höchstens durch Eigentümlichkeiten des Ausdrucks, nicht in der Fähigkeit überhaupt. Denn sie beide sind Menschen, die innerem Drang folgen müssen und die glauben, ein Stück Göttliches erschaffen zu können."
1956 wurde in Wängi der Ankauf einer ihrer Skulpturen für das Primarschulhaus in einer Abstimmung abgelehnt, weil die Gestaltung „unverständlich und unnatürlich" sei.
1966 und 1968 nahm sie an Ausstellungen in der Züricher Galerie Beno teil, 1972 stellte sie in Gottlieben aus. Dann verlieren sich die Spuren von Elfried Gremli, vielleicht auch aufgrund eines Umzugs ins Burgund.
Heute befindet sich eine Handvoll Werke im Besitz des Kunstmuseums Thurgau. Die in Wängi abgelehnte Skulptur steht in einem Privatgarten in Münsterlingen.

Ausstellungen