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Meyer, Elsbeth (1911 – 1948)

Die Künstlerin Elsbeth Meyer hätte womöglich grössere Bekanntheit erlangt, doch ihre Karriere fand ein abruptes Ende. Als Tochter des «Rosenpfarrers» in Altnau wuchs Elsbeth Meyer in einem musisch geprägten Umfeld auf. Am Lehrerinnenseminar in Kreuzlingen begann sie autodidaktisch das Aktmodellieren und nahm dann Unterricht bei Friedel Grieder. 1938 belegte sie an der ETH Zürich bei Hans Gisler Kurse im Aktzeichnen und Modellieren. Sie beschloss, nach Paris zu gehen und wurde 1939 Schülerin von Germaine Richier (1902–1959), die zu den wenigen Frauen gehörte, die als Bildhauerinnen international Erfolg hatten und in den USA und Europa ausstellten.
Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz wurde Elsbeth Meyer in die Thurgauische Künstlergruppe aufgenommen und konnte erste Ausstellungserfolge verzeichnen. 1945 nahm sie in Islikon eine Stelle als Primarlehrerin an, wobei sie ihr künstlerisches Schaffen dem Unterricht unterordnete. Der Kunsthistoriker Albert Knöpfli (1909–2002) beschreibt, dass sie aufgrund einer «fast übergewissenhaften Selbstprüfung» eine Reihe von Aufträgen ausschlug. Er meinte: «Ihr künstlerisches Talent stellte sie in den Dienst des Unterrichtes.»
Um ihre Begabung zu fördern, stellte ihr die Schulgemeinde ein Atelier zur Verfügung. Elsbeth Meyer starb mit 37 Jahren überraschend nach einer Operation im Spital Münsterlingen. Heute scheinen nur noch wenige Werke von Elsbeth Meyer zu existieren. In der Sammlung des Kunstmuseums Thurgau und in der Kunstsammlung der Stadt Kreuzlingen ist sie mit wenigen Figuren vertreten.

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