Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Arthur Schneiter: Klangblock

Schneiter_Klangblock.jpg
Arthur Schneiter: Klangblock, 1992. Foto: Mirjam Wanner.

Herstellungsjahr: 1992

Technik: verschiedene Steinstäbe in Stahlrahmen

Der Klangblock von Arthur Schneiter besteht aus mehreren Dutzend Steinstäben, die an dünnen Stahlseilen in ein Metallgerüst eingehängt sind. Bei sorgfältiger Berührung schlagen die Steine aneinander und erzeugen während Minuten ein poetisches Klanggebilde, Glockenklängen nicht unähnlich. Je nachdem, wie die Steine aneinandergestossen werden, ergeben sich poetisch kontemplative Klangmuster oder aber dramatisch laute Lärmstürme, die das Ohr bis fast an die Schmerzgrenze fordern. In der Materialbearbeitung und der Formgebung der Steinstäbe bewegt sich Arthur Schneiter im Kontext einer modernen Bildhauersprache, in der die reine, harmonische Form und eine handwerklich perfekte Materialbearbeitung den visuellen Eindruck entscheidend bestimmen. Diese traditionelle bildhauerische Haltung überwindet der Künstler, weil er die Skulptur nicht mehr nur zum Anschauen schafft, sondern weil er sie wie ein Musikinstrument dem Publikum zum Bespielen übergibt. Erst durch die Berührung der Menschen, durch ein sanftes Anstossen der Steine entfaltet der Klangblock seine volle Wirkung.

Damit fordert der Klangblock eine weitergehende Auseinandersetzung als eine traditionelle Skulptur. Das distanzierte Umschreiten und Schauen wie bei normalen Skulpturen genügt nicht. Es ist, wie wenn der Künstler sein Publikum dazu zwingen möchte, eine ähnliche Nähe zum Material zu suchen, wie er selbst. Dabei braucht das Anstossen der Steinstäbe durchaus eine gewisse Überwindung, ist durch den Laien doch nicht abzuschätzen, ob die Steine nicht zersplittern, wenn sie aufeinanderstossen. Umso grösser ist das Erstaunen, wenn die Steine glockenreine Klänge erzeugen. Hätten wir nicht eher erwartet, dass sie dumpf und matt aufeinanderschlagen?

Biografie