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Adolf Dietrich: Nachbarsgärtchen im Frühling

Dietrich_Garten2.jpg
Adolf Dietrich, "Nachbargärtchen im Frühling", 1939, Kunstmuseum Thurgau

Herstellungsjahr: 1939

Technik: Öl auf Karton

Masse: 55 x 41.7 cm

Das barocke Gärtchen, das Adolf Dietrich aus dem Fenster seiner Wohnstube überblicken konnte, war eines seiner beliebtesten Sujets. Der Garten wird hier als eine geschützte Idylle ins Bild gesetzt.

Neben Dutzenden von Bildern hat er den Garten nach 1925 auch immer wieder fotografiert. Lange Zeit wurde die Bedeutung des Mediums Fotografie für das Werk Dietrichs unterschätzt. Heute weiss man, dass ihm eigene Fotografien seiner Umgebung als Grundlagen für Gemälde dienten. Für den allein lebenden Kleinbauern Adolf Dietrich spielte sich vis-à-vis im Garten ein Familienleben ab, wie er es selbst nicht hatte. Der Nachbarsgarten gehörte zu einem der vornehmeren Häuser in Berlingen. Der Pavillon, die Buchseinfassungen und die weissen Kieswege verliehen ihm beinah die Anmutung eines kleinen Parks, einem in sich geschlossenen Paradies. Doch während des Zweiten Weltkriegs liessen die Nachbarn den Garten umgestalten. Ein Rasen ersetzte die reich blühenden Blumenbeete. Von diesem Moment an hat Dietrich das Gärtchen nicht mehr gemalt. Heute erstrahlt es wieder wie zu Lebzeiten des Künstlers in eleganter Schönheit. Für einmal hat sich die Realität die Kunst als Vorbild genommen.

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