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Helen Dahm: Vor dem Gewitter (Flusslandschaft)

Helen Dahm, "Vor der Gewitter (Flusslandschaft)", 1903, Öl auf Leinwand, 49 x 65 cm, Kunstmuseum Thurgau

Herstellungsjahr: 1903

Technik: Öl auf Leinwand

Masse: 49 x 65 cm

Das Gemälde Vor dem Gewitter von 1903 zeigt eine bedrohliche Stimmung am Wasser. Der Blick schweift vom Ufer über die vom Wind umtoste Vegetation hinaus auf das dunkle Blau des Wassers. Darüber ziehen am Horizont hell erleuchtete Wolkenberge.

Helen Dahms dramatische Landschaften wurden immer wieder mit ihrer schweren Kindheit in Verbindung gebracht. Allerdings gehört solch melancholische Düsternis zum weit verbreiteten Motivarsenal des ausgehenden 19. Jahrhunderts. So malte schon Dahms erster Mal- und Zeichenlehrer in Kreuzlingen, der Solothurner Max Joseph von Sury, 1894 ein Bild mit dem Titel Nach dem Gewitter. Die Maler Arnold Böcklin oder Adolf Stäbli feierten mit vergleichbaren Motiven grosse Erfolge. In spätromantischer Gefühlshaftigkeit werden Wetterphänomene wie Regen, Wind und Gewitter als Nachhall göttlicher Macht und Erhabenheit verstanden. Im Abbild der Natur spiegelt sich die allumfasse Grösse des Weltenschöpfers.

Bei Helen Dahms Gemälde Vor dem Gewitter handelt es sich um das früheste erhaltene Ölgemälde der Künstlerin. Sie war damals 25 Jahre alt und lebte mit ihrer Mutter und den Geschwistern in Zürich. Eine Ausstellungsliste legt die Vermutung nahe, dass das Bild bereits im Entstehungsjahr 1903 im Künstlerhaus Zürich ausgestellt war. Neben diesem Einzelwerk existieren zahlreiche grafische Blätter von Helen Dahm mit ähnlichen Landschaftsmotiven.

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