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Helen Dahm: Föhnlandschaft

Helen Dahm, "Föhnlandschaft", um 1930, Öl auf Leinwand, 68 x 88 cm, Kunstmuseum Thurgau

Herstellungsjahr: um 1930

Technik: Öl auf Leinwand

Masse: 68 x 88 cm

Seit Helen Dahms Umzug nach Oetwil am See 1919 wird die Natur des Zürcher Oberlandes zum grossen Bildthema der Künstlerin. In dieser Lebensphase entstehen viele Ansichten der sanft geschwungenen Hügel vor der majestätischen Alpenkette. Um 1930 malt Helen Dahm eine ungewöhnlich getönte Föhnlandschaft, die eine für das Voralpenland typische Wetterlage festhält: Die drückende Luftstimmung vermittelt sich in einem eindrücklichen Farbklang. Er verleiht dem Bild eine äusserst gespannte Atmosphäre. Schwer hängen die schwarz-rosafarbenen Wolken vom oberen Bildrand wie ein Vorhang über der Landschaft. Der pastose Farbauftrag rückt Wolken und Berge optische näher, wie es bei Föhnlagen der Fall ist. Hauchdünn ist hingegen die Farbe der halbtransparent wirkenden Baumkronen. Das Blattwerk der Bäume erscheint durchlässig, feinnervig und empfindsam wie gespannte Nervenstränge.

Die einzige menschliche Figur im Bild ist erst auf den zweiten Blick erkennbar, obwohl ihr Kopf aus dicken Farbklumpen besteht. Sie steht in der dunkel-dräuenden Bildmitte neben einem Weg, der in die Weite führt. In ihren Landschaftsbeobachtungen lädt Helen Dahm Naturphänomene mit eigenen Empfindungen auf: «Denn es ist alles Weg», sagt die Künstlerin, durch deren Bilder zeitlebens Stege und Wege führen – als Symbole für einen verschlungenen – aber selbstbestimmten Lebensweg.

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