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Helen Dahm: Interieur mit Gladiolen

Helen Dahm, "Interieur mit Gladiolen", 1931, Öl auf Leinwand, 85 x 65 cm, Kunstmuseum Thurgau

Herstellungsjahr: 1931

Technik: Öl auf Leinwand

Masse: 85 x 65 cm

Im Gemälde Interieur mit Gladiolen nimmt ein wilder Strauss von Gladiolen den Bildraum ein. Die leuchtend roten Blumen scheinen aus einem schweren, dunklen Topf überbordend in alle Richtungen zu schiessen; ein einziges Sinnbild für Vitalität und Lebensfreude. Ja, die Blumen scheinen den ganzen Raum mit zartem Karminrot zu fluten, nur ein Fenster im Hintergrund öffnet sich kontrastierend in ein helles Blau.

Helen Dahm malte seit ihrem Umzug nach Oetwil 1919 unzählige Stillleben. In ihrem Bauernhaus mit dem grossen Garten verschreibt sie sich dem Motiv mit grosser Hingabe.

In ihren Stillleben setzte sie sich intensiv mit den damals aktuellen Grundfragen der Malerei auseinander. So sind ihre Stillleben immer auch eine Befragung von Perspektive und Raum - eine Befragung, die seit der Entwicklung des Kubismus durch Picasso und Braque die europäische Kunstszene intensiv beschäftigt. Helen Dahm findet in ihren Bildern zu diesen Fragestellungen über die Jahrzehnte immer klarere Antworten. Sie entwickelt mit spätkubistisch gekippten Flächen und sich verschränkenden Ebenen komplexe Raumvorstellungen. Mit einer Reduktion der Details sucht sie gleichzeitig nach dem wesenhaften Ausdruck der Dinge und Pflanzen. Abstrakt-bewegte Farbkonstellationen gewinnen an Bedeutung. In manchen Gemälden scheint am Übergang zwischen Innen- und Aussenraum, zwischen Kultur und Natur, die Luft geradezu magisch aufgeladen im warmen Sonnenlicht zu flirren.

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