Herstellungsjahr: undatiert

Technik: Fotografie

Der Amerikaner Eugene von Bruenchenhein ist einer der wenigen bekannten Aussenseiterfotografen. Seine Bilder zeigen seine als ästhetisches Objekt inszenierte Frau. In dieser fotografischen Sammlung findet man gleichermassen den Ausdruck von Verehrung, eine zuweilen ans Absurde grenzende Verspieltheit und Einflüsse des erotischen Massengeschmacks.

Eugene Von Bruenchenheins Fotografien zeigen stets seine Frau. Der Künstler fotografiert sie in exotischen Kostümen oder nackt, in absurden Posen oder Harem-ähnlichen Inszenierungen. Auf diesem undatierten Foto ohne Titel macht sie in Unterwäsche und Stöckelschuhen die Kerze.
Eugene von Bruenchenheins Fotografien wirken auf den ersten Blick dekorativ: sie sind harmonisch aufgebaut und von guter Qualität. Auf den zweiten Blick irritieren sie: Fast zwanghaft wählt der Künstler seine Frau als immer gleiches Motiv. Gemeinsam kreiert das Paar im ländlich-prüden Amerika der 1940er und 50er Jahre seine persönliche Vision eines erotischen Diwans. Die Inszenierungen pendeln zwischen Verklemmtheit und Voyeurismus, zwischen spielerischer Erotik und Prüdheit. Manche Bilder erinnern an die Posen Marilyn Monroes. Einerseits scheint Bruenchenhein seine Frau, die sich Marie nennt, mariengleich zu verehren. Andererseits präsentiert er sie wie ein naives Pin-Up-Girl auf den Blättern eines erotischen Kalenders. Fotografierend errichtet Eugene von Bruenchenhein so einen zwiespältigen Liebesaltar.

Biografie

• Eugene von Bruenchenhein