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Ernst Kreidolf: Der Föhn

1999-107
Ernst Kreidolf: Der Föhn

Herstellungsjahr: 1895

Technik: Öl auf Leinwand

Masse: 38 x 64 cm

In seinem Gemälde „Der Föhn“ stellt Ernst Kreidolf den Bergwind als personifiziertes Naturphänomen dar. Die düsteren Farben und das bedrohliche Motiv bilden auch ein Stimmungsbild der Seelenlage des Malers.

In diesem Gemälde Ernst Kreidolfs fungiert die Landschaft als Bühne. Der Hauptakteur ist ein personifiziertes Naturphänomen: der Föhnwind, dessen Auswirkungen Kreidolf während der sechs Jahre, die er in den Bergen von Partenkirchen verbrachte, am eigenen Leib erfahren hat. Wie ein kräftiger, stark behaarter Riese beugt sich der Föhn über die Berge hinweg und bläst mit aufgeblasenen Backen und geschürzten Lippen einen kräftigen Windstoss in den zwischen den Bergen liegenden See. Kreidolf stellt die Natur als übermächtige, personifizierte Kraft dar, eine Art Naturgeist. Die gedeckten Braun-, Grün- und Blautöne, in denen er Berge, Wind und Wasser darstellt, erzeugen eine düstere und bedrohliche Stimmung. Einerseits wird Kreidolf die Einsamkeit und die extreme Nähe zur Natur, der er in seinen Jahren in Partenkirchen ausgesetzt war, zu diesem und ähnlichen Gemälden dieser Zeit inspiriert haben. Andererseits ist der Einfluss des zeitgenössischen Malers Arnold Böcklin zu spüren, dessen Darstellungen von Sagen- und Traumgestalten ebenfalls durch eine schwermütige und geheimnisvolle Stimmung inspiriert sind.

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