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Erich Bödeker: Nacktes Mädchen

Erich Bödeker, "Nacktes Mädchen", 1965

Herstellungsjahr: 1965

Technik: Betonplastik, bemalt

Masse: H: 130, B: 28, T: 30 cm

Das "Nackte Mädchen" ist ein typisches Werk von Erich Bödeker, das die Gestaltungslust des Künstlers ebenso widerspiegelt wie seine Interesse für das andere Geschlecht.

Die gelängte, frontal zu Betrachter hingewandte Figur wirkt mit ihrer statuarischen Haltung und ihrer betonten Symmetrie schon fast sakral. Mit seinen Armen umschliesst das "Nackte Mädchen" beschützend den Blumentopf, der in seinen gefalteten Händen liegt. Der Blumentopf war früher bepflanzt, wie die Erdkrumen im Topf bezeugen. Die Figur kann als naive Allegorie für Natürlichkeit und Unschuld gelesen werden.

Die Figur stammt aus dem Besitz von Tania Velten, Berlin. Sie hatte Erich Bödeker noch als Kind erlebt und fand ihn ganz toll. So durfte sie mit anderen Kindern auf dessen Skulpturengelände spielen.
Als ihr Vater diese Figur sah, fragte er: „"Mmm, eine nackte Frau?". Worauf ihm der Künstler zur Antwort gab: „Herr Velten, dass ist doch keine nackte Frau, das ist ein junges Mädchen, das sieht man doch am Stand der Brüste". Die Figur kam dann in Besitz der Familie Velten. Verschmitzt berichtet Tania Velten, dass es ihre ganze Familie als Skulpturen gäbe, allerdings stelle das Nackte Mädchen nie sie dar. Zudem weiss sie zu berichten, dass es üblich war, dass bei Bödekers Figuren die Blumentöpfe eine „Macke“ (Beschädigung) aufwiesen. Die kaputten Blumentöpfe seien mit der Zeit ersetzt worden, aber beim "Nackten Mädchen" fehle ein Stück. Tatsächlich ist beim diesem Topf eine Scherbe herausgebrochen, dafür ist er noch immer mit „Originalerde“ versehen.

Erich Bödeker hat seine eigene Arbeitstechnik: Er baute den Beton über einem Holzkern auf, formte ihn zur Figur und integrierte oft Gegenstände aus dem Alltag (u. a. Gartenstühle) in seine Arbeiten ein. Schliesslich bemalte er sie einfach mit wetterfester Farbe, um ihnen ein Gesicht, ein Kleid und weitere Merkmale zu verleihen.

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