Herstellungsjahr: 1995

Technik: Acrylfarben auf vergrössertem Polaroid

Masse: 100 x 100 cm

Bereits in Tisserands Frühwerken präsentiert sich die Landschaftsmalerei als übermalte Natur-Architektur – glaziale und geologische Formationen, erschaffen durch Druck und Zeit, überdeckt mit Flora und Fauna.

Mit „Marne“ (zu deutsch „Mergel“) nimmt diese Beobachtung konkrete Form an. Die übermalte Polaroid hebt die Auseinandersetzung Tisserands mit der Malerei auf eine weitere Ebene. Die fotografierte Naturdarstellung überdeckt er ganz konkret mit Acrylfarben. Der Künstler stellt damit der Projektionsfläche der unberührten Landschaftsdarstellung den direkten Eingriff mit der Malerei gegenüber. Ein weiterer Bezugspunkt in dieser Arbeit ist der Diskurs über die Fotografie, als einerseits direkte Abbildung der Realität oder, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verstärkte Betrachtung, als Kunst und Kunstform.

Das Werk befindet sich im Naturmuseum Frauenfeld.

Biografie

• Richard Tisserand