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Christine und Irene Hohenbüchler: Wilde Gärten

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Wilde Gärten. Gruppenporträt mit (fast) allen Beteiligten © Kunstmuseum des Kantons Thurgau
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Wilde Gärten: Der Panther lebt © Kunstmuseum des Kantons Thurgau
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Christine und Irene Hohenbüchler: Wilde Gärten, 2003/2004

Herstellungsjahr: 2007

Technik: Präsentationsmöbel

In Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Thurgau „wuchsen“ 2003 neun "Wilde Gärten" auf dem Gelände der Kartause Ittingen. Mit diesem Titel bezeichnen die Wiener Künstlerinnen Christine und Irene Hochenbüchler ihr spezifisch für diesen Ort entwickeltes Projekt: Interessierte Mitarbeitende aus den geschützten Arbeitsplätzen der Werkbetriebe der Stiftung Kartause Ittingen durften sich einen „Wunschgarten“ konzipieren und bauen, mithilfe von Architekturstudierenden der technischen Universität Wien. Irene Hohenbüchler schreibt dazu: “Wir denken an kleinere Architekturen, die wir mit den Leuten bauen und die dann über den Sommer überwachsen werden sollen. Wuchernde Pflanzen und die Veränderung durch Licht, Sonne und Wasser in Form und in Farbe. Die Objekte bleiben einfach stehen, auch über den Winter - der Kälte, Nässe und dem Wind ausgesetzt. Wichtig ist uns dabei, dass sich die Beteiligten einen ”Wunsch” erfüllen, d.h. sich etwas bauen, das sie schon immer gerne gehabt hätten... “.
Es entstanden neun verschiedene Gartenkonzepte: Das Spektrum reichte vom einfachen Bauerngärtchen bis zum Ritterturm, vom Garten von ausserirdischen, höher entwickelten Lebewesen bis zum verwunschenen Panther auf rotem Teppich – dieser „Wilde Garten“ ist auch heute noch im Nordhof hinter dem Kunstmuseum zu sehen. In der Kartause Ittingen entfalteten die „Wilden Gärten“ eine besondere Wirkung, da es sich hierbei um einen öffentlichen Ort handelt, der aufgrund der historischen Klosteranlage und der vielfältigen Gärten gemeinhin als Idylle wahrgenommen wird. In dieses Gefüge inte-grierten die Künstlerinnen die „Wilden Gärten“ – wobei „wild“ nicht ungestört wachsende Pflanzen, sondern die unkonventionellen Konzepte bezeichnet. Die wunderlichen Gebilde erzeugten im Zusammenspiel mit der Umgebung eine sanfte Irritation. Diese war bewusst teil des Konzeptes, denn die Künstlerinnen stellen mit ihren Arbeiten immer wieder Normen, Wertesysteme und gängige Kunstbegriffe in Frage.
Die Arbeiten von Christine und Irene Hohenbüchler sind prozessorientiert und damit zeitlich befristet, wobei für Ihre Vermittlung die Dokumentation ein elementarer Bestandteil des Ganzen ist. So ist auch der spezifisch gebaute Korpus im Kunstmuseum mit den Modellen, Zeichnungen, Fotografien und dem Film ein integrativer Teil des Projektes „Wilde Gärten“.

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