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Zinelli, Carlo (1916 – 1974)

Carlo Zinelli wuchs in einer grossen Familie auf. Seine Mutter starb, als er zwei Jahre alt war. Schon mit neun Jahren musste der Junge die Schule verlassen, um auf Bauernhöfen zu arbeiten. Mit 18 Jahren begann er eine Metzgerlehre in Verona und fing an, sich für Musik und Malerei zu interessieren. 1939 kämpfte Zinelli als Alpenjäger im Spanischen Bürgerkrieg, wurde aber bald traumatisiert entlassen. 1947 führten immer stärkere Anzeichen von Verfolgungswahn und Halluzinationen zu einer dauerhaften Einweisung ins Krankenhaus San Giacomo in Verona.
Erste Zeichnungen, die Zinelli an den Klinikwänden verfertigte, existieren heute nicht mehr. Mit der Eröffnung eines Ateliers in der Klinik um 1957 bot sich ihm die Möglichkeit, regelmässig zu zeichnen, und er entwickelte eine ausufernde bildnerische Tätigkeit. Bis zu seinem Tod entstanden fast 2000 Werke, die meisten auf Papier. Der angehende Psychiater Vittorino Andreoli war von der künstlerischen Tätigkeit seines Patienten fasziniert. 1961 legte er dessen Zeichnungen in Paris Jean Dubuffet vor, der sie in seine Collection de l’Art Brut aufnahm. Später kamen weitere Konvolute aus Zinellis Werk in diese Sammlung. So erlangte das Schaffen des zurückgezogen in der Klinik lebenden Zinelli die Aufmerksamkeit einer wachsenden Zahl von Kunstkritikern und Sammlern. Im Jahr 2000 erschien schliesslich ein umfassendes Werkverzeichnis.

Ausstellungen

Werke