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Evans, Minnie (1892 – 1987)

Foto: Cape Fear Museum of History and Science, Wilmington, NC

Die afroamerikanische Künstlerin Minnie Evans wurde 1892 in Long Creek, North Carolina, geboren und wuchs bei ihrer zu diesem Zeitpunkt erst 13 Jahre alten Mutter Ella Jones und ihrer Grossmutter auf. Mit 15 Jahren lernte sie Julius Caesar Evans kennen, den sie ein Jahr später heiratete und mit dem sie drei Söhne hatte. Sie arbeitete als Dienstmädchen beim Vorgesetzen ihres Ehemannes, einem reichen Industriellen. Nach dessen Tod setzte sie der neue Besitzer des Anwesens als Verwalterin für sein Jagdgrundstück ein. Diese Funktion hatte sie bis ins hohe Alter inne.
Ihre erste Zeichnung fertigte Evans erst im Alter von 43 Jahren an. Dies geschah auf Geheiss einer inneren Stimme, wie sie später erzählte. Anfangs zeichnete sie mit Bleistift oder Wachsstiften auf Papier, später verwendete sie auch Ölfarben und fertigte Collagen an. 1961 hatte sie ihre erste Ausstellung, und ein Jahr später lernte sie die Fotografien Nina Howell Starr kennen, die ihr Werk in die Kunstszene New Yorks einführte. Evans gilt heute als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Folk Art. Ihr Werk wird immer wieder auch im Kontext der Aussenseiterkunst und der Art brut gezeigt.
Ihre Bildwelten sind durch biblische Szenen und florale Motive bestimmt, wobei sie vielfältige Einflüsse aus der US-amerikanischen Volkskunst, aber auch afrikanischer oder karibischer Herkunft verarbeitet. Vor allem aber bestimmten eigene Träume und Visionen ihre Werke. Evans besuchte oft die methodistischen Gottesdienste in einer afrikanischen Kirche. Religion war ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Entsprechend sind ihre Gemälde oftmals religiös inspiriert und durchdrungen von einer Vorstellung, in der Gott, Mensch und Natur eins werden.

Werke