Der Thurgauer Künstler Emanuel Bosshart wuchs in Sirnach in einer Stickerfamilie auf. Nach der Schule war er Hilfsarbeiter in einer Stickerei und Feilenfabrik. 1931 begann er eine Lehre als Grafiker-Lithograf in Winterthur und bildete sich zusätzlich in der Kunstgewerbeschule Zürich weiter. Wegen Arbeitslosigkeit im Druckereigewerbe machte sich Bosshart als Grafiker in Eschlikon selbstständig und war als Industrie-, Buch- und Schriftengrafiker tätig. Zwischen 1943 und 1960 arbeitete er am Buch «Gemeindewappen des Kantons Thurgau», für das er über 200 Wappen neu gestaltete. Daneben schuf er rund 2500 Etiketten für Schweizer Weine, kreierte Logos, Schriftbilder in Kirchen, gestaltete Bücher und Briefmarken. Sein Atelier befand sich in den 1970er- bis in die 1990er-Jahre im ehemaligen Schulhaus Dingetswil. Nebst seiner Brotarbeit für Publikationen und Werbedrucksachen war Bosshart auch als freier Zeichner, Maler und Plastiker tätig. Als Maler und Zeichner gestaltete er viele Landschaften und Bildnisse. Seine erste Ausstellung hatte Bosshart 1974 im Imbachschulhaus in Wängi. Weitere Ausstellungen im Thurgau folgten, unter anderem stellte er im Greuterhof Islikon und im Kloster Fischingen aus. Er konnte seine Werke auch in Zürich ausstellen, wo er Mitglied der dortigen Künstlervereinigung war. Seit 2001 ist sein grafisches Werk in der Basler Plakatsammlung zu finden. Die Stadtgalerie Baliere Frauenfeld zeigte 2020 eine umfassende Retrospektive zu Bossharts Lebenswerk.
