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Glinz, Theo (1890 – 1962)

Selbstbildnis, 1914

Als Sohn eines Zeichenlehrers wurde Theo Glinz’ Talent schon früh gefördert, und er erhielt eine fundierte Ausbildung, zunächst als Stickereizeichner in seiner Heimatstadt St. Gallen. In Paris und an der Akademie in München vervollständigte er sein Wissen in damals renommiertesten Ausbildungsstätten und lebte dann einige Jahre bei Siena in Italien. Zurück in der Schweiz arbeitete Glinz als Kunstlehrer, als Zeichner für den Nebelspalter und als freier Maler. Er konnte seine Gemälde und grafischen Blätter in vielen Ausstellungen zeigen und gewann Wettbewerbe für Kunst im öffentlichen Raum, etwa für Wandbilder in der Kantonsschule St. Gallen. Lange Jahre amtete er als Vorstandsmitglied der GSMBA. Ab 1927 lebte er in Schloss Horn am Bodensee.

Seine Malerei vor dem Ersten Weltkrieg war stark geprägt durch seine akademische Ausbildung. In seinem Selbstporträts von 1914 überhöhte er sein eigenes Künstlertum und erzählte von seinem Lebensweg. Verkaufserfolge feierte Glinz aber vor allem mit seinen Stillleben oder anspruchslosen Landschaften. So ist in seinem Nachruf zu lesen: «Seine Malereien brauchen nicht tiefsinnig gedeutet zu werden. Sie beglücken einfach durch die Magie der Farben, durch die Art, wie er in der Landschaft die Stimmungen der Jahreszeiten einfängt, durch die Entdeckung immer neuer Wunder der Natur.»
Nach Glinz’ Tod 1962 und einer Gedächtnisausstellung im Kunstmuseum St. Gallen verblasste die Bekanntheit des Künstlers bald. Heute kennt kaum jemand mehr seinen Namen. Sein schriftlicher Nachlass wird in der Kantonsbibliothek Vadiana in St. Gallen aufbewahrt.

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