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(chiarenza & hauser & co) RELAX: ich brauche ruhe

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Relax: Ich brauche Ruhe. Insatllation in der Ausstellung Konstellation 6 im Kunstmuseum Thurgau. Foto: Mirjam Wanner.

Herstellungsjahr: 1994

Technik: Installation

Die Installation „ich brauche ruhe““ von Marie-Antoinette Chiarenza und Daniel Hauser ist die Verdichtung einer Ausstellung des Künstlerduos 1994 im Kunstmuseum Thurgau. Die Basis für diese Ausstellung war eine differenzierte Analyse der Kartause Ittingen. Die Untersuchung des Ortes und seines Umfeldes spiegelte das Künstlerduo in einer Auslegeordnung verschiedener Objekte: 1 Busfahrplan „Kartause Ittingen – Frauenfeld – Winterthur / Romanshorn“ auf Baumwollstoff gedruckt, 1 Tisch mit Seifen mit der Aufschrift „ich brauche ruhe“, 1 Video mit Margrit Fürgut, 6 Leuchtkästen mit Fotos von Beleuchtungskörpern, ein Haufen Unterhosen mit einem Tonbandgerät mit Nähgeräuschen, 7 Nachbildungen von Mönchskutten, Wandverhängungen aus Baumwollstoff, 7 Nähmaschinen. Teile dieser Ausstellungen wurden dem Museum als Installation übergeben. Die Objekte bilden ein Dispositiv, eine offene Auslegeordnung von Verweisen auf mögliche Inhalte. Sie bilden ein Kommunikationsfeld, das eine Einladung zu einer komplexen Auseinandersetzung mit dem Ort bildet und der Frage, was Kunst heute ist und kann. Dabei ist von vornherein klar: Kunst findet nicht mehr an den Wänden statt. Sie ist ein räumliches Ereignis.

Den Kern des Dispositivs bildet eine Anhäufung von Seifen mit dem Text „ich brauche ruhe“. Die Seifen wurden dem Publikum als Geschenk angeboten, ganz im Sinne des von Chiarenza & Hauser geprägten Slogans „art as idea as service“. Sie wurden zudem den Hotelbesuchern der Kartause Ittingen zusammen mit der Einladungskarte auf das Bett gelegt. Das Kunstwerk verlässt das Museum und mischt sich in Gestalt einer Dienstleistung fast unerkannt ins Leben ein. In Form eines verführerisch riechenden Objektes drängt es ganz nahe an die Menschen heran, begleitet sie mit der Forderung „ich brauche ruhe“ bis unter die Dusche.
Die Installation kann insgesamt als Dienstleistung verstanden werden. Die Analyse des Ortes, das Angebot der Seifen, die Information des Fahrplans. Die Auslegeordnung verleitet die Besucherinnen und Besucher zu einem selbstbestimmten Nachdenken über die eigene Situation, die eigenen Bedürfnisse, die eigene Befindlichkeit. Sie verführen zum Nachdenken über Ruhe, Konzentration oder weitergehend gar über den Sinn des Daseins, zu Fragen wie: Wo bin ich hier? Warum bin ich hier? Was suche ich hier? ... Ähnliche Fragen werden sich auch die Mönche im ehemaligen Kartäuserkloster gestellt haben.

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