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Adolf Dietrich: Selbstbildnis mit Handorgel

SelbstbildnisHandorgel.jpg
Adolf Dietrich, "Selbstbildnis mit Handorgel", 1914, Kunstmuseum Thurgau

Herstellungsjahr: 1914

Technik: Öl auf Karton

Masse: 99 x 74 cm

In diesem noch sehr einfach gehaltenen Bild zeigt sich Adolf Dietrich im Alter von 37 Jahren. Noch arbeitet er vorwiegend als Tagelöhner oder als Heimarbeiter für eine Strickfabrik. Daneben betreut er seinen betagten Vater und einen Kleinbauernhof. Für seine Leidenschaft, die Malerei, bleibt nur an Sonntagen Zeit. Und so stellt sich Dietrich gleichsam als Sonntagsmaler dar. Eingekleidet in seinen besten Anzug, säuberlich hergerichtet und gekämmt, hält er in seiner linken Hand den Bleistift, Symbol für seine bildnerische Tätigkeit. Auf dem Tisch hinter ihm steht seine Handorgel, mit der er ebenfalls gerne spielte.

Die dunkle Tonigkeit des Selbstporträts ist nicht untypisch für die Porträts von Adolf Dietrich. Der Künstler nimmt damit eine Tradition bürgerlicher Bildnismalerei des späten 19. Jahrhunderts auf. Das Selbstporträt von 1914 steht in einer Reihe von Selbstdarstellungen, die mit einer Kohlezeichnung 1906 beginnt. Während er sich in den früheren Porträts offensichtlich bewusst als Künstler mit seinen Malutensilien präsentiert, zeigt er sich bei seinen späteren Bildnissen selbstbewusst als einfacher Bauer.

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