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Cornelia Simon-Bach: ohne Titel

Herstellungsjahr: 1976

Technik: Mischtechnik auf Holz

Masse: 64.5 x 78.5 cm

Das 1976 entstandene Gemälde von Cornelia Simon-Bach wirkt auf den Betrachtenden recht verstörend. Es zeigt die Malerin, die ihren nackten Oberkörper mit einer röntgenbildähnlichen Tafel verdeckt: Die Künstlerin präsentiert sich als Versehrte. Im Hintergrund spielen sich apokalyptische Szenen ab: Menschen stürzen aus einem brennenden Gebäude oder sind in einem dunklen Labyrinth verloren. Im linken Hintergrund sind der gekreuzigte Jesus und einige Engel zu sehen, wobei rechts Kriegsschiffe auf einem Gewässer patrouillieren. Hoffnungsfroher stimmt da die rechte Bildhälfte. Menschen gelangen durch eine Art Schleier in eine paradiesische Landschaft, die dank grüner Landschaft und Regenbogen nur Gutes verheisst.
Das Gemälde entstand vermutlich in einer von Trauer und Verlust geprägten Lebensphase der Künstlerin. Um 1975 erlitt sie, die sich immer Kinder gewünscht hatte, eine Fehlgeburt, die sie in eine tiefe Krise stürzte. Das Gemälde kann als Verarbeitung des existenziell erschütternden Erlebnisses gelesen werden, in dem die Künstlerin sich dezidiert mit dem eigenen Ich und ihrer Weiblichkeit auseinandersetzt. Dabei thematisiert sie, losgelöst vom persönlichen Kontext auch tradierte Rollenbilder und die Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern.

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