Die Darstellung des Wassers stellte für die Künstlerinnen und Künstler seit jeher eine besondere Herausforderung dar. Wie konnten das perlende Fliessen des bewegten Elements oder die leichte Flüchtigkeit des Dunstes überzeugend ins Bild gebannt werden? Wie gelang es, das Spiel des Lichts auf der Oberfläche des Sees oder das bewegte Fliessen eines Bachs im Bild oder gar das lebendige Spiel der Wolken überzeugend zu einzufangen? In der Ausstellung „Konstellation 9. Alles fliesst." wird anhand oft überraschender Beispiele offengelegt, wie sich die Ausdrucksmittel der Kunst im Lauf der Zeit entwickelten und wie sich dadurch die Aufmerksamkeit der Künstlerinnen und Künstler verschoben haben.
Die Ausstellung spannt ein weites Feld auf. Eines der ältesten Bilder der Sammlung, ein tosender Rheinfall von Johann Heinrich Wüest, gemalt an der Wende zum 19. Jahrhundert, definiert den Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit dem Wassermotiv in der traditionellen Landschaftsmalerei, während eine Tropfeninstallation von Roman Signer oder das analytische Notebook on Water von Joseph Kosuth das Phänomen mit den Mitteln der zeitgenössischen Kunst thematisieren. Lisa Schiess untersucht mit ihren Pinselmalereien das Fliessen der Farbe auf der Fläche, Doris Naef holt das Schimmern einer Teichoberfläche mit einer Kombination von Fotografie und Druck in den Museumsraum. Daneben spüren Dieter Berke, Martha Haffter, Simone Kappeler, Willi Oertig und andere mit unterschiedlichen Mitteln der Präsenz von Wasser in Bildern nach.