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Barbara Müller: Brachland

13. November 2005 – 5. Februar 2006

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Barbara Müller: Fotografie aus der Serie "hello world", 2005 © Barbara Müller
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Barbara Müller: Fotografie aus der Serie "hello world", 2005 © Barbara Müller
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Barbara Müller: Fotografie aus der Serie "hello world", 2005 © Barbara Müller
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Barbara Müller: Fotografie aus der Serie "adria", 2005 © Barbara Müller
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Barbara Müller: Fotografie aus der Serie "hello world" 2005, © Barbara Müller

Ausstellung der Adolf Dietrich Förderpreisträgerin 2005

Die Fotografien Barbara Müller arbeitet mit mehreren Motiven: Seit längerem beschäftigt sie sich mit inszenierten Porträts, etwa in der Werkserie „welcome“ aus dem Jahre 2003, in der sie verschiedene, ihr fremde Personen bat, sich in ihrer Wohnung porträtieren zu lassen. Die Bilder öffnen eindringliche Einblicke die Lebensumfelder der Menschen, wobei ganz bewusst unentschieden bleibt, ob künstliche Inszenierung oder unmittelbare Selbstdarstellung das Ziel der Porträts ist. Im Verlauf der letzten Monaten sind dann auf Reisen zwei Bildserien mit Aufnahmen von architektonischen Szenerien entstanden. In der Serie „Adria“ wandte die Fotografin ihre Aufmerksamkeit den Stränden der italienischen Mittelmeerküste zu. Sie fotografierte die Situationen ausserhalb der Badesaison. Die verlassenen, menschenleeren Orte werden in ihren Fotografien plötzlich zu Bühnen für melancholische Träumereien, zu Schauplätzen imaginärer Handlungen und Sehnsüchte.
Im April 2005 fotografierte Barbara Müller für einige Wochen in St.Petersburg. Auch hier entstanden gleichzeitig Porträts und Architekturaufnahmen. Die Stadtszenerien sind düster, oft nachts aufgenommen. Sie zeigen verlassene Strassen, ohne Verkehr, ohne Leben. Künstliches Licht und die nackt hochragenden Plattenbauten verwandeln die Strassen und Plätze zu unheimlichen, kalten Raumschluchten. Die Porträts zeigen die Menschen vor neutralem Hintergrund. Die Fotografin geht dabei oft ganz nahe ihre jungen Modelle heran. Die Abgebildeten lassen sich ungeschützt, mit ihren offenen, noch unbeschriebenen Gesichtern aufnehmen.
Barbara Müller fasst die in St.Petersburg entstandenen Stadtaufnahmen und Porträts unter dem Titel „hello world“ zusammen und definiert sie so als Einheit. Porträts und Stadtlandschaften funktionieren wie zwei Facetten des gleichen Themas: einer Stimmungsschilderung im Spannungsfeld zwischen Melancholie und zukunftsfreudiger Erwartung. Die Bildserien sind durchwebt von einer Atmosphäre der Verlassenheit, Isoliertheit und Fremdheit, aber durchaus auch von einer Anmutung von Hoffnung und Tatendrang. Die Befindlichkeit einer jungen Generation scheint auf, einer Generation, deren Lebensfeld die Agglomeration, das Weichbild zwischen Kernstadt und Landschaft ist, einer Generation, die an einem bestimmten Ort lebend sich längst global vernetzt hat. Die Fotografien erfassen eine Stimmung des Übergangs, ein Moment der Unentschiedenheit, aus dem sich Positives ebenso wie Negatives entwickeln kann. Barbara Müller formuliert dies so: „Ich umschreibe den Zustand zwischen den Ereignissen, eine Art Leerstelle oder die Verdichtung von Ambivalenz“. Brachland erweist sich als jene verlassene, ungenutzte Situation, aus der wie auch immer gestaltete Zukunft erst erwächst.

Die Publikation zur Ausstellung ist im Shop erhältlich.

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