Herausragende Werke aus der Sammlung des Kunstmuseums

Die Sammlung des Kunstmuseums Thurgau wächst stetig und kann nur in Bruchstücken gezeigt werden. Aus diesem Grund präsentieren die Kuratoren des Museums jährlich Liebgewordenes und Bekanntes neben Neuankäufen und Ungewohntem in wechselnden Konstellationen.
«Konstellation 3», kuratiert von Dorothee Messmer zeigt nun erstmals ausgewählte Werke im Grossen Ausstellungskeller des Museums, die mit dieser einzigartigen Umgebung in einen spannungsvollen Dialog treten. Grossformatige Werke von Alex Hanimann, Zilla Leutenegger, Renate Flury, Roman Signer, Marina Abramovic entfalten unter dem Gewölbe des ehemaligen Klosters ihre ganze Kraft und setzen Kunst und Architektur eindrucksvoll in Relation.
Mit der Zeit gewachsen und sorgsam behütet, immer wieder um Aufmerksamkeit ringend und doch stets der Treue der für sie Verantwortlichen gewiss, ist eine Sammlung wie das Kind jedes Museums. Sie ist es, die alles zusammenhält, die den Kern des Museums bildet. Durch sie definiert es sich, zeigt, was die Schwerpunkte des Hauses sind. Sie ist das Merkmal, das das jeweilige Museum von jedem anderen unterscheidet. Im Gegensatz zu einer temporären Ausstellung ist sie nur an diesem einen Ort denkbar und ermöglicht durch ihre Permanenz eine nachhaltige Beschäftigung mit den einzelnen Werken. Denn je nach Hängung ergeben sich neue Beziehungen, andere Sinnzusammenhänge, unerwartete Interpretationsmöglichkeiten.
«Konstellation 3» bezeichnet nun bereits die dritte Präsentation ausgewählter Lieblingswerke und Neuankäufe der Sammlung und bietet wiederum die Möglichkeit zu einer Neubetrachtung. Es lässt sie aus dem Schatten einer temporären Ausstellung, in der sie bisher zu sehen waren, hinaustreten und mit anderen Werken eine neue Beziehung eingehen.
Die Künstlerinnen und Künstler der dritten Sammlungs präsentation zeichnen sich durch präzise Konzepte aus, die sich nuanciert mit räumlichen Dimensionen beschäftigen. Mit der Doppelvideoprojektion «Auch der Eisbär ist ein Problem» von Alex Hanimann, den grossformatigen Knochenskulpturen von Renate Flury, der Rauminstallation «Tropfen» von Roman Signer, der ortsbezogenen Video-Installation «Scala» von Zilla Leutenegger und der Videoskulptur «Cleaning the Mirror» von Marina Abramovic stehen Werke im Zentrum, die in ihrer Umgebung eine eigene, spezielle Wirkung entfalten und sich mit der Thematik von Leere und Fülle und ihrer Ausdehnung auf den Raum auseinandersetzen. In ihnen reduziert sich die Gestaltung nicht allein auf das künstlerische Tun, sondern bezieht zusätzlich das Moment der Begegnung von Mensch und Kunst im Raum mit ein.
Umrahmt wird die Ausstellung von Werken internationaler Positionen der letzten Jahre, welche die Sammlung des Kunstmuseums Thurgau unverwechselbar machen und sich ebenfalls mit Fragen von Raum und Zeit auseinandersetzen: Sie beschäftigen sich mit dem Ort, seiner Kultur und Geschichte und haben im Aussenbereich des Museums und in den Gärten der Kartause ihre Heimat gefunden. Werke von Jenny Holzer, Janet Cardiff, Hemauer / Keller, Jochen Gerz, Karolin Bräg, Christoph Rütimann u.a. laden zu einem entdeckungsreichen Spaziergang durch die einzigartige Anlage des ehemaligen Kartäuserklosters ein.

Links

• Video art-tv Konstellation 3