Stiftung Kartause Ittingen
Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es immer wieder Stimmen insbesondere aus dem kulturellen Bereich, die ihrer Sorge über den Zustand der wertvollen historischen Bausubstanz Ausdruck gaben. Als Folge der seit 1965 geäusserten Verkaufsabsichten der Familie Fehr und parallel zu den Verhandlungen mit mehreren Interessenten kam es bei zunehmendem Engagement des Kantons schliesslich zu konkreten Projekten einer Stiftungsgründung, die nicht nur die historischen Gebäude, sondern auch die Gesamtanlage mit der Landwirtschaft übernehmen sollte. 1977 wurde das Ziel erreicht: Die Stiftung wurde gegründet und die Kartause angekauft.
Renovation und Neubeginn
Schon im Vorfeld der Stiftungsgründung von 1977 standen mit dem Motto „Erhalten und Beleben" die Grundzüge des Umgangs mit der Kartause fest. Zunächst stellte die Renovation der in ihrem Bestand teils schwer gefährdeten historischen Substanz eine grosse Herausforderung dar. Dann galt es für die Belebung und die angestrebte Eigenwirtschaftlichkeit ein tragfähiges Nutzungskonzept zu entwickeln, für das in diverser Hinsicht die klösterliche Tradition als Richtlinie diente. Durch die Rettung und die nachhaltig erfolgreiche Neubelebung eines historischen Denkmals im umfassenden Sinne wurde die Kartause Ittingen zum Modellfall in der schweizerischen Denkmalpflege. Das Engagement des Kantons mit dem Betrieb zweier Museen – dem Kunstmuseum Thurgau und dem Ittinger Museum – ermöglichte die öffentliche Zugänglichkeit und Vermittlung des historischen Kerns der Anlage.
Kartause heute
In den mehr als vier Jahrzehnten des Bestehens der Stiftung Kartause Ittingen wurden verschiedene Anpassungen der Bauten und der Wirtschaft vorgenommen, doch das ursprüngliche Nutzungskonzept hat sich ungeachtet dieser Wandlungen bewährt. Die Kartause Ittingen ist ein attraktiver Erholungsort für ein breites Spektrum von Besuchern.
Die kantonalen Museen, sowohl im Bereich des Kunstmuseums Thurgau als auch des Ittinger Museums, bieten ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm und Veranstaltungen, die auf verschiedenen Ebenen die Auseinandersetzung mit dem Ort suchen, und Kooperationen mit der Stiftung runden das kulturelle Angebot ab.