Klosteraufhebung (1836-1867)
Im Vorfeld der Klosteraufhebung im Thurgau wandten sich die Weinbauorte in der Umgebung der Kartause Ittingen an den Kanton und äusserten ihre Sorge darüber, dass sie den verlässlichen Abnehmer ihrer Traubenernten verlieren würden. Doch nach der Verstaatlichung der klösterlichen Wirtschaft 1836 gedachte der Kanton die bisher üppig sprudelnden Einnahmen aus dem Weingeschäft der Staatskasse zukommen zu lassen. Allerdings erlitt die Ittinger Wirtschaft unter den staatlichen Verwaltern markante Einbussen, und der zweite Verwalter erwies sich nach zehn Jahren im Amt als Betrüger, der bedeutende Summen veruntreut hatte. Die beiden Spekulanten, welche die Klostergüter 1856 erwarben, führten den Weingrosshandel bis zum Weiterverkauf der Klosteranlage 1867 weiter. Dieser Verkauf war eine einschneidende Zäsur: Der Käufer Victor Fehr gab den Weingrosshandel auf und beschränkte sich auf den Eigenanbau.