Gott sehen.
2. Oktober 2005 – 23. April 2006
Das Überirdische als Thema der zeitgenössischen Kunst
„Le XXIe siècle sera spirituel ou ne sera pas.“ Die Worte des Philosophen André Malraux scheinen sich zu bewahrheiten, vergegenwärtigt man sich die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen unseres Planeten in den letzten Jahren. Zehn Jahre, nachdem „Madonna“ ihr Album „Sex“ lancierte, wird sie zu „Esther“ und Anhängerin der Kabbala. Der Actionfilm-Schauspieler Mel Gibson dreht einen Film über die Kreuzigung Christi und die letzten Präsidentschaftswahlen in den USA zeigten das Bild einer zunehmend auf religiöse Werte setzenden Gesellschaft.Die Ausstellung „Gott sehen“ greift diese Tendenzen auf und setzt sich mit heutigen Vorstellungen des Überirdischen auseinander. Über zwei Dutzend Kunstschaffende aus aller Welt widmen sich der Frage „Wie stellst Du Dir Gott vor?“. Bei der Auswahl der Werke, resp. der Künstlerinnen und Künstler, spielte ihre Religionszugehörigkeit und ihre Gläubigkeit nur bedingt eine Rolle. Sie stammen aus verschiedenen Kulturkreisen, was sich in ihren Werken auch zeigt. Die Ausstellung spiegelt so eine Vielfalt möglicher Zugänge zum Religiösen und öffnet eine Plattform für eine lebendige, zeitgenössische Auseinandersetzung mit Fragen der Spiritualität. Ziel des Projekts ist so nicht eine Ausstellung mit christlich religiöser Kunst, sondern die Thematisierung der Frage, welche Bilder und Vorstellungen heute mit dem Bereich des „Nicht-realen“ oder „Übersinnlichen“, mit dem Glauben an eine höhere Instanz verbunden wird. Die Kunstwerke öffnen dabei dem Publikum Zugänge zu eigenen Vorstellungen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Adel Abdessemed, Carla Ahlander, Pawel Althamer, Lionello Borean & Chiara Grandesso, Louise Bourgeois, Adam Chodzko, Daniel Gallmann, Markus Getzner, Richard Grayson, Franz Huemer, San Keller, Konstantin Khudyakov, Hendrikje Kühne & Beat Klein, Justine Kurland, Jan Mancuska, Zeljka Marusic&Andreas Helbling, Duane Michals, Valérie Mréjen, Richard Phillips, Huang Yong Ping, stöckerselig, Hans Thomann, Barthélémy Toguo, Till Velten, Gernot Wieland.
Die Publikation zur Ausstellung ist im Shop erhältlich.