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Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower

24. März 2013 – 17. Oktober 2015

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Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, Juli 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 18. März 2013.
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Von Oben. Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 19. März 2013.
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Der Turm wächst, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 22. März 2013.
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Der Turm steht, Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 24. März 2013.
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Die Firma Nüssli errichtet das Gerüst auf dem Bauplatz, März 2013.
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Der Künstler Tadashi Kawamata mit Studierenden der Ecole des Beaux-Arts Paris und dem Architekten Christophe Scheidegger am Bauplatz des Log Tower / Scheiterturm, 10. März 2013.
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Der Revierförster Paul Koch leitet die Studierenden aus Paris an, Bau Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, März 2013.
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Der Turm wächst. Tadashi Kawamata: Scheiterturm / Log Tower, 14. März 2013.

Eine Installation im Aussenraum

Anstatt das Holz wie üblich in Form von Scheiterbeigen zu lagern, schlug der Künstler vor, die 170 Ster zu einem Turm zu stapeln. Diese vermeintlich einfache Idee wuchs sich zu einem komplexen Vorhaben aus, für das Holzfachleute und ein Ingenieur aus der Region zu Rate gezogen wurden. Ein Team von Studierenden der Ecole des Beaux-Arts Paris arbeitete während zwei Wochen Hand in Hand mit betreuten Mitarbeitern des Heim- und Werkbetriebs der Kartause Ittingen an der Realisierung des aussergewöhnlichen Kunstwerks.


Mehr Bilder des Turmbaus

Der „Scheiterturm“ ist in doppelter Hinsicht eine fragile Konstruktion: Das Holz verliert im Verlauf der Trocknungsdauer an Masse. Dies hat Formveränderungen zur Folge, die nicht genau vorhersehbar sind. Was bei einer zwei Meter hohen Scheiterbeige zu einer leichten Neigung führt, entwickelt sich beim neun Meter hohen Turm zur grösseren Herausforderung. Diese Unwägbarkeiten machen den Turm zum konstruktiven Experiment, das Grundfragen des Bauens und Schichtens aufwirft. Das Objekt ist aber auch ein ästhetisches Experiment, an dem sich Themen der Gegenwartskunst kristallisieren. Zwar orientiert sich die Konstruktion an pragmatischen Vorgaben, verweigert sich jedoch einem rein praktischen Zweckdenken.
Wichtiger als das Endprodukt Turm oder gar sein Nutzen als „Trocknungsmaschine“ ist für den Künstler der Entwicklungsprozess. Daher ist der „Scheiterturm“ kein Monument mit Ewigkeitsanspruch, sondern als vorübergehendes Ereignis dem Verwertungskreislauf untergeordnet: das künstlerische Ausgangsmaterial wird nach zwei Jahren als Brennholz verkauft und verfeuert. Für das Kunstprojekt Kawamatas sind die Prozesse wesentlich, die eine veränderte Wahrnehmung des Kultur- und Begegnungsorts Kartause Ittingen bewirken und in deren Verlauf das Absurde und (beinah) Unmögliche gedacht, auf Umsetzungsmöglichkeiten überprüft und gemeinsam realisiert wurde.
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Der französische Filmer Gilles Coudert hat die Entstehung des "Scheiterturms" begleitet. Der Film wird 2014 im Kunstmuseum Thurgau gezeigt werden. Sehen Sie bereits jetzt den Trailer zum Film "Tadashi Kawamata, Log Tower / Scheiterturm". Ein Film von Gilles Coudert. © 2013 a.p.r.e.s production


Das Kunstmuseum Thurgau dankt allen Mitarbeitern der Stiftung Kartause Ittingen, insbesondere dem Heim- und Werkbetrieb sowie den Studierenden der École nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris, dem Architekten Christophe Scheidegger, Basel, dem Ingenieur Markus Zimmermann, Rafz sowie dem Revierförster Paul Koch.

Mit dem Projekt von Tadashi Kawamata führt das Kunstmuseum Thurgau seine interaktiven Projekte im Aussenraum fort. Nachdem 2003 die Geschwister Hohenbüchler mit betreuten Mitarbeitern ein Dutzend Gärten um die Kartause anlegten, entstanden 2009 in Zusammenarbeit mit Studierenden der F+F Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich ebenfalls Projekte, die sich auf das Areal um das Kunstmuseum erstreckten. Mit dem „Scheiterturm / Log Tower“ entsteht wiederum ein Gemeinschaftsprojekt mit der Stiftung Kartause Ittingen.

       




Veranstaltungen:

Freitag, 16. Oktober, 18 Uhr
Feierabend im Museum: "Between Art and Construction" - Vortrag von Tadashi Kawamata über sein weltweites Schaffen. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.

Samstag, 17. Oktober, ab 11.30 Uhr
Start des Abbaus von Kawamatas "Scheiterturm" im Rahmen des "Tags der Offenen Tür" im Heim- und Werkbetrieb der Stiftung Kartause Ittingen.
Der Künstler wirft den ersten Scheit und ein paar mehr und freut sich auf Fragen und Gespräche mit dem Publikum.
Im Laufe des Tages wird der Turm weiter abgebaut. Das Buch zum Projekt kann gemeinsam mit einem Scheit erworben werden.
Im Grossen Keller des Kunstmuseum Thurgau ist ganztägig der Film über die Entstehung des "Scheiterturms" zu sehen (30 min, Regie: Gilles Coudert).

Zum Abbau:
Wichtiger als das Endprodukt "Turm" oder gar sein Nutzen als „Trocknungsmaschine“ ist für Tadashi Kawamata der Entwicklungs- und Entstehungsprozess des "Scheiterturm". Daher ist das Werk kein Monument mit Ewigkeitsanspruch, sondern als vorübergehendes Ereignis dem Verwertungskreislauf untergeordnet: Er bezieht sich auf die Waldwirtschaft, die schon zur Zeit der Mönche eine wichtige Rolle gespielt hat. Deshalb wird der „Scheiterturm“ im Herbst 2015 nach zweieinhalb Jahren abgebaut und in Form von Brennholz an vielen anderen Orten für Wärme sorgen.

Vergangene Veranstaltungen:

8. Mai 2014, 19 Uhr
Feierabend im Museum: Materie und Gedächtnis. Kawamatas Bauen.
Eine Diskussionsrunde mit Philip Ursprung, Professor für Kunst- und Architekturgeschichte ETH Zürich.

22. August 2013, 19:00 Uhr
Feierabend im Museum: Kunst als Konzept und Baustelle.
mit Christophe Scheidegger, Architekt
Mit Tadashi Kawamata verbindet ihn eine langjährige, freundschaftliche Zusammenarbeit, die es erst ermöglicht die künstlerischen bisweilen kühnen Ideen umzusetzen.
Christoph Scheidegger bringt jene Faktoren zur Sprache, die das Werk beim Anblick nur erahnen lässt. Was war notwendig für die Baueingabe? Wie lassen sich 170 Ster unförmige Holzscheite auf eine Höhe von 9 m schichten und die Gefahr des Einstürzens minimieren? Welche statischen Berechnungen werden beigezogen, um dem Faktor Sicherheit zu genügen? Neben solchen Fragen werden weltweit entstandene Werke Kawamatas vorgestellt.

13. April bis 19. Oktober 2014
"Tadashi Kawamata. Prekäre Konstruktionen": Einzelausstellung zum "Scheiterturm / Log Tower" im Kunstmuseum Thurgau.




Biografie

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