Klosterkirche
Die Grundstruktur der Ittinger Klosterkirche geht teilweise auf die Zeit vor der Übernahme des Klosters durch die Kartäuser im Jahr 1461 zurück. Mittelalterliche Elemente verbergen sich in den Seitenwänden und in der Lettnerwand unter den späteren Überformungen. Das mächtige Spitzbogenportal ist auf das Jahr 1550 datiert: In diese Zeit fällt die Wiederherstellung der Kirche nach der Brandschatzung beim Ittinger Sturm von 1524.
Um 1700 und in den 1760er-Jahren ermöglichte der Wohlstand der Kartause umfassende und künstlerisch höchst qualitätsvolle Erneuerungen, die den heutigen Innenraum prägen. Um 1700 wurde der Chor auf vergrössertem Grundriss neu gebaut, und seine grossen Fenster führten dem Raum wesentlich mehr Licht zu. Aus der gleichen Zeit stammt das reich dekorierte Chorgestühl aus Nussbaumholz, ein Werk des Holzbildhauers Chrisostomus Fröhli und seiner Werkstatt.
In den Jahren zwischen 1763 und 1767 schliesslich erhielt die Kirche durch ein Team von Künstlern aus Süddeutschland die üppige, raumumspannende Rokokodekoration. Die Stuckaturen und Stuckmarmoraltäre wurden von Johann Georg Gigl und seiner Werkstatt geschaffen, die Skulpturen und Teile der Altäre vom Bildhauer Matthias Faller und die Decken- und Wandbilder sowie die Altarbilder stammen von der Hand des Konstanzer Hofmalers Franz Ludwig Hermann. Das dominante Thema der Wand- und Deckenbilder ist der heilige Bruno von Köln, der Ordensgründer der Kartäuser.
Blick in die Rokokokirche im Ittinger Museum