Mönchszelle
Die am grossen Kreuzgang aufgereihten Mönchshäuschen sind das charakteristische Merkmal aller Klosteranlagen der Kartäuser. Der Kartäuser verbringt den grössten Teil seiner Zeit allein in seiner Zelle – sie ist seine Einsiedelei. Er verlässt sie nur für die Gottesdienste in der Kirche, für Versammlungen im Kapitelsaal und für die Mittagessen in der Gemeinschaft am Sonntag. Im Gegensatz zu den repräsentativen Gemeinschaftsräumen ist die Ausstattung der Mönchszellen ausgesprochen schlicht.
Der Zugang vom grossen Kreuzgang her führt in den Raum, der als Werkstatt dient. Ein Teil der Zeit des Kartäusers ist der manuellen Arbeit gewidmet; so sägt und spaltet der Mönch das Brennholz für seinen Ofen selber. Die Tür am anderen Ende der Werkstatt führte ursprünglich in einen Anbau mit Ausgang zum Garten und mit der Latrine am Ende. Zur Einsiedelei des Kartäusers gehörte auch ein eigenes Gärtchen, das mit hohen Mauern von der Aussenwelt abgeschieden war. Von der Werkstatt aus ist auch der Wohnraum der Mönchszelle erreichbar. Er ist mit einem Kachelofen beheizbar. Hier studierte, schrieb und ass der Mönch. Ein weiterer, kleinerer Raum diente als Andachtsbereich. Als Raumtrennung zwischen diesen beiden Räumen dient das Kastenbett. Diese geschlossene Schlafstelle hatte ihre Vorzüge vor allem im Winter, indem sie die Wärme besser halten konnte.
Blick in eine Mönchszelle des Ittinger Museums