Die Ausstellung "Thurgauer Köpfe – Frauen erobern die Kunst" skizziert, wie sich die Möglichkeiten für Künstlerinnen zwischen 1880 und 1980 verändert haben. Es wird modellhaft aufgezeigt, wie sich Frauen zunehmend und auf vielfältige Weise ihre Position im kulturellen Leben in der Ostschweiz und über deren Grenzen hinaus erkämpften. Während der sogenannten Gründerzeit konnten nur Töchter aus der bürgerlichen Oberschicht als Künstlerinnen tätig werden, und meist waren solche Aktivitäten unbelastet von kommerziellem Erfolgsstreben. Eine Generation später fanden Künstlerinnen wie Helen Dahm (1878–1968) oder Martha Haffter (1873–1951) nicht nur Wege zu professionellen Ausbildungen in europäischen Kunstmetropolen, sondern behaupteten sich auch erfolgreich in der damaligen Ausstellungsszene. In der Zwischenkriegszeit finden sich viele Fotografinnen. Leben und Werk von Martha Gubler (1902–2005), Saskia Egloff (1902–1994) oder Susi Iff-Kolb (*1932) zeigen dabei exemplarisch auf, wie breit das Feld der Fotografie sein konnte. Erst die Generation der nach dem Zweiten Weltkrieg tätigen Künstlerinnen, zu denen etwa Eva Wipf (1929–1978) Inge Schön (1916–1995) oder Charlotte Kluge-Fülscher (1929–1998) gehörten, erreichten einen formell gleichberechtigten Stand mit ihren männlichen Kollegen.
Mit Werken von Rosmarie Bär, Helen Dahm, Saskia Egloff, Lina Fehr-Spühler, Ursula Fehr, Elfried Gremli, Friedel Grieder, Martha Gubler, Martha Haffter, Irma von Hünefeld, Susi Iff-Kolb, Marianne Jost-Schäffeler, Charlotte Kluge-Fülscher, Muda Mathis, Elsbeth Meyer, Pipilotti Rist, Margrit Roesch-Tanner, Inge Schön, Isabelle Waldberg, Eva Wipf und Matilde van Zùylen.
Hier gehts zu den Rahmenveranstaltungen der Ausstellung.
Hier finden Sie die Wandtexte der Ausstellung zum Download.
arttv-Beitrag zur Ausstellung
Und noch eine Swisslos-Kurzreportage zur Ausstellung:
Thurgauer Köpfe: Ein Thema – sechs Museen
In ihrem gemeinsamen Ausstellungsprojekt «Thurgauer Köpfe» werfen die sechs kantonalen Museen einen ungewohnten Blick auf den Thurgau. Fern der gängigen Stereotypen zeigen sie auf, was den Kanton ausmacht. Wer wird wann und warum ein Thurgauer Kopf? Jedes Museum hat darauf seine eigenen Antworten und provoziert ein Nachdenken darüber, was der Thurgau war, ist oder allenfalls auch sein könnte. Der Besuch der sechs Ausstellungen wird so zu einer anregenden Reise durch den Kanton. Alle Museen bieten ein vielfältiges Vermittlungsprogramm. Informationen: www.museenthurgau.ch