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Procuratur

Zwei Mitglieder der Mönchsgemeinschaft lebten nicht in den Mönchshäuschen um den grossen Kreuzgang, und hatten, anders als die abgeschieden lebenden anderen Mönche, intensiven Austausch mit der Aussenwelt. Der Prior, der Klostervorsteher, hatte seine Räumlichkeiten im Obergeschoss des Südflügels. Der Procurator, der für die Wirtschaft verantwortliche Mönch, hatte seine Zelle im Erdgeschoss des Südflügels, an exponierter Stelle, mit Blick über den gesamten Wirtschaftshof. Der besondere Rang des Procurators findet auch Ausdruck in der im Vergleich zu den Mönchshäuschen deutlich opulenteren Ausstattung. Türen und Schränke sind mit Malereien versehen, Türbeschläge sind aufwendig geschmückt, der Arbeitsraum ist durch einen reich dekorierten Steckborner Ofen beheizt.

Ein herausragender Procurator, der in diesen Räumen gewirkt hat, ist Josephus Wech (1702–1761). Das Verwaltungsschrifttum, das er hinterlassen hat, ist von beeindruckendem Umfang und ist heute eine äusserst wertvolle und ergiebige Quelle zur Geschichte und Wirtschaftsgeschichte der Kartause Ittingen.


Das Zimmer des Procurators in der Kartause Ittingen.